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Die Summe ist mehr

Kybernetik: Das Ganze ist mehr als die Summe der Einzelteile. SAP scheint diese Weisheit für das eigene Lizenzmodell erkannt zu haben. Demnach wird es teuer. Der „Professional User“ ist das Ziel.
E-3 Magazin
3. September 2015
Editorial
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Neben den regelmäßigen Lizenzvermessungen hat SAP zu Beginn dieses Jahres den „Limited Professional User“ mit Listenpreis 1.600 Euro aus der Preisliste gestrichen. Diesen Sommer gab es die Aufforderung, die eigenen User neu zu definieren und entsprechend der aktuellen Preisliste zu adaptieren.

Stichtag für die Aktion war Freitag, 14. August. Wer hat sich einschüchtern lassen? Die Strategie ist nämlich mehrstufig und die Geschichte ist noch nicht zu Ende.

Das Angebot an neuen Usern (siehe Fußnote) erscheint logisch, weil sich damit granularere Rollenzuordnungen erstellen lassen.

Für Neukunden mag diese Preisliste eine Hilfe sein. Für Bestandskunden ist sie eine Falle: Der Limited Professional User hat sich bewährt und ist für die meisten Aufgaben in einer R/3- und ERP-6.0-Umgebung vollkommen ausreichend.

Mit der Umstellung zwingt SAP den Bestandskunden zu einer Neudefinition seiner Anwender, was zur Folge hat, dass erstens die neuen AGB durch die Wandlung des Lizenzvertrags gültig werden und dass zweitens die preiswerten Einzelfunktionen sich in Summe dann doch zu einem höheren Preis als den des Limited Professional User (1.600 Euro) summieren – das Ganze ist eben mehr als die Summe der Einzelteile.

Einst wollte SAP die Version R/3 4.6c hinter sich lassen und mit mySAP ERP 2004 das ganz große Geschäft machen. Mutig forderte der damalige DSAG-Chef Alfons Wahlers eine R/3-Version 4.7.

Später wurde die Version „R/3 Enterprise“ genannt und ist heute noch bei vielen Bestandskunden erfolgreich im Einsatz. Jetzt sollten DSAG-Chef Marco Lenck und DSAG-Vorstand Andreas Oczko die Beibehaltung des Limited Professional User fordern – mit Nachdruck!

Die R/3- und ERP-Bestandskunden, die erfolgreich „on premise“ arbeiten, brauchen diesen User-Typ. Andernfalls droht eine Katastrophe.

Gesetzt den Fall, die neuen User-Typen kommen zum Einsatz: Schnell wird der Bestandskunde erkennen, dass er nur eingeschränkte Berechtigungen bekommen hat. Und SAP wird darauf achten, was der Anwender unternimmt.

Mit einer Lizenzvermessung sollen Workflow-Prozesse analysiert werden: Findet ein Genehmigungs- und Freigabeprozess statt (Manager-Funktion), sind die „normalen“ User-Typen nicht ausreichend.

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird beim nächsten Besuch des SAP-Vertriebsbeauftragten eine Nachlizenzierung anstehen. Nur auf welche Lizenz? Den Limited Professional User gibt es nicht mehr!

In Walldorf ist es ein offenes Geheimnis: Ziel von SAP ist eine nahezu 90-prozentige Abdeckung durch Professional User. Selbst wenn der Bestandskunde 50 Prozent Einkaufsrabatt bekommt, im darauffolgenden Jahr „explodiert“ seine 22-Prozent-Pflegegebühr – berechnet auf Basis des Listenpreises von 3.200 Euro. Man kann prognostizieren, dass SAP den Support-Umsatz nahezu verdoppeln wird – bei gleicher Leistung.

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