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Umstieg auf S/4

Der Wechsel auf SAP S/4 ist mit Herausforderungen gespickt. Eine optimale Vorbereitung in Bezug auf Architektur, Transition, Betriebsmodell und Security ist der Knackpunkt.
Tanja Schöller, itesys
16. März 2023
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S/4-Hana-Transition – gut vorbereitet ist halb gewonnen

Der Umstieg auf S/4 Hana ist ein anspruchsvolles, vielschichtiges Vorhaben, bei dem unterschiedlichste Aspekte zu beachten sind, gerade in Bezug auf die SAP-Basis. Wie überall gilt jedoch: je besser die Vorbereitung, desto reibungsloser der Wechsel. Zu Beginn stehen daher die Analyse und Bestandsaufnahme der SAP-Landschaft und vorhandenen SAP-Monitoring-Daten für die Dimensionierung der Zielarchitektur (Sizing), Betrachtung der Add-ons bzw. Eigenentwicklungen (Code-Checking) und den späteren Betrieb. 

Im Vorfeld geklärt werden sollte die Front-End-Strategie. Es ist zwar grundsätzlich möglich, SAP-GUI zu nutzen, aber für einige SAP-Funktionen ist SAP-Fiori bereits obligatorisch. Und auch das Wie des Umstiegs will durchdacht sein: System-Conversion (Brownfield), Neuimplementierung (Greenfield) oder Mischmodell (Colorfield) – welche Methode die richtige ist, hängt vom Einzelfall ab.

Conversion oder Greenfield

Wer individuelle Erweiterungen und Add-ons behalten will und mit implementierten Prozessen zufrieden ist, sollte die System-Conversion wählen. Sie erfolgt in einem Big Bang mit nur einer Downtime. Aufwändiger und komplexer gestalten sich die Neueinführung (Greenfield) und der komplette Neuaufbau der SAP-Landschaft, nah am SAP-Standard, auch weil S/4 Hana hier nur schrittweise in Betrieb geht. Das empfiehlt sich für Unternehmen, die direkt von SAP-Innovationen profitieren und/oder ihre Multi-ERP-Umgebung (SAP/Non-SAP) nach und nach ersetzen wollen.

Beim Entscheid für eine System-Conversion – erfahrungsgemäß ist dies die Mehrheit der SAP-Bestandskunden – müssen einige Vorarbeiten erledigt werden. Spätestens jetzt ist das bisherige SAP-System auf die Hana-Datenbank zu migrieren und auf Unicode umzustellen, Adobe Document Services (ADS) für das neue Output-Management sind bereitzustellen und nicht mehr benötigte Daten zu archivieren (Housekeeping). Auch die Hana-Datenbank und die Applikationsserver (RAM, Disk Space, CPU) müssen passgenau ausgelegt werden, bei Add-ons und Eigenentwicklungen sind Code-Checks durchzuführen und vieles mehr.

Wahl des Betriebsmodells

Dann gilt es, die Frage nach dem zukünftigen Betriebsmodell von SAP S/4 zu klären: On-premises, Private oder Public Cloud, hybrid? Die Entscheidung hängt unter anderem ab von den gesetzlichen Vorschriften zur Datenhaltung, den Anforderungen an die Service Level Agreements (SLA) oder von der Notwendigkeit eines 24/7-Betriebs mit einem Service Desk eines SAP-Providers.

Wer die Hoheit über IT-Infrastruktur, Hardware und Netzwerke behalten will und/oder mit besonders schutzwürdigen Daten arbeitet, die das Haus nicht verlassen dürfen, für den galt bis anhin der Betrieb On-prem im eigenen Rechenzentrum. Liegt der Fokus auf Agilität in Bezug auf Entwicklungen und reibungslosen digitalen Prozessen, mit dedizierten Service- und Reaktionszeiten (RTO und RPO), stellt eine sichere Private-Cloud-Architektur auf skalierbaren und hochverfügbaren Hosting-Infrastrukturplattformen die beste Option dar. 

Für Unternehmen, die ihre SAP-User standortübergreifend vernetzen und von kurzen Latenzzeiten und skalierbarer Rechenleistung profitieren wollen, kommt der S/4-Betrieb in der Public Cloud (GCP, Azure, AWS) in Betracht. Bei der Auswahl des Hyperscalers sollten Sie sich an Zertifizierungen und Qualitätssiegeln, der Existenz lokaler Niederlassungen und Data Center und der für Bearbeitung und Behebung eines Incident maximal benötigten Zeit orientieren.  

Security nicht vergessen

Darüber darf aber die Security nicht vernachlässigt werden, vor allem die Anpassung von SAP-Berechtigungen und -Rollen im Zuge des Wechsels. Hier empfiehlt sich der Einsatz von SAP-Identity-Management in Verbindung mit einem Add-on, in dem sich Vergabe, Verwaltung und Entzug befristeter privilegierter Berechtigungen bzw. Notfallrollen (Firefighter-Lösung) standardisiert, automatisiert und rechtskonform durchführen lassen. 

Für den zuverlässigen und performanten Betrieb der S/4-Landschaft sorgt optimalerweise immer eine SAP-Monitoring-Lösung, die in Echtzeit automatisch überwacht, den aktuellen Status übersichtlich anzeigt und umgehend benachrichtigt. So werden auch Schwachstellen und SAP-Security-Lücken sofort erkannt und lassen sich unverzüglich schließen.

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Tanja Schöller, itesys

Tanja Schöller ist Head of Marketing und Business Development Scansor bei Itesys


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Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren. Alle Informationen zum Event finden Sie hier:

SAP Competence Center Summit 2024

Veranstaltungsort

Eventraum, FourSide Hotel Salzburg,
Am Messezentrum 2,
A-5020 Salzburg

Veranstaltungsdatum

5. und 6. Juni 2024

Reguläres Ticket:

€ 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Eventraum, Hotel Hilton Heidelberg,
Kurfürstenanlage 1,
69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

28. und 29. Februar 2024

Tickets

Regular Ticket
EUR 590 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2024, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.